Das Jahr schloss mit 650320 Aufrufen, eigene eingeschlossen.
Archäologische Lesefunde des Paläolithikums, des Mesolithikums, des Neolithikums / Bandkeramik, Stichbandkeramik, ua. Mittelneolithikum/ Jungneolithikum. Desweiteren Lesefunde bis in die Neuzeit: Bronzezeit, Frühmittelalter, Römische Funde, Keramik aller Zeitstellungen.
Sonntag, 24. Dezember 2017
Sonntag, 22. Oktober 2017
648. Post. Das archäologische Jahr in Sonderbuch 2017
Wird noch UMGEPFLÜGT...und liefert es neue Erkenntnisse?
Anhand des enormen Rückgangs meiner Posts entsteht der Eindruck, es tue sich nichts (mehr) auf den Feldern, doch gehen die Landwirte weiterhin ihrer Tätigkeit nach, das Fundaufkommen wäre auch dementsprechend hoch, doch was stagniert ist das Sammeln, da es auf den bis jetzt bekannten Flächen stark eingeschränkt wurde und auch weiterhin eingeschränkt bleiben wird. Neue Fundflächen sind nicht hinzugekommen.
( http://lesefunde.blogspot.de/2017/02/632-post-ausstellung-zur-ortsgeschichte.html)
Der Steinzeit soll in einem Aufsatz im geplanten Ascher Heimatbuch ein eigenes Kapitel gewidmet werden. Meine Autorenschaft wurde angefragt.
Pfeilspitze des frühen Neolithikums, der Bandkeramik aus 2017,
Sonderbuch
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Gemessen an der Aufmerksamkeit von Wissenschaft, Denkmalpflege und Öffentlichkeit wirkt das Sammeln wirklich oft als reiner Selbstzweck und sollte aus meiner Sicht schon über das eigene Leben und persönliche Interessen und Motive hinausweisen, und einen wissenschaftlich fundierten Sinn erfüllen, und von der Philosophie alleine und ohne Bestätigung ernährt sich das Ego im Tagesgeschäft oft nur mühsam. Aufgrund der frugal erscheinenden neuen Erkenntnisse und Ereignisse muss sich ein Jahresresümee ausmachen wie der vielzitierte Lärm um nichts. Großer Aufwand erwartet nicht nur Resonanz, sondern auch Anerkennung. In der Tat wollte mir scheinen, dass durch das Ehrenamt und die Funktion eines amtlich geschulten Sondengängers die Arbeit leicht zu lästiger Pflicht werden könnte, doch blieben die Aufträge mit deren Zuwachs ich rechnete weit hinter den Erwartungen zurück. Weit hinter den Erwartungen zurück blieb für mich auch der Sinn der Sondengängerei an sich und hat sich in der Praxis in noch mehr Ambivalenz wiedergefunden, als schon theoretisch im Vorfeld der Schulung und in der Ausübung hat sich nicht mehr Sinn erschlossen.
Ein Bauer kann unkontrolliert und unter Wahrung aller Rechte und Gesetze zum Schutz von Bodendenkmalen eine Wiese, die seit Menschengedenken Wiese war zu einem Acker umbrechen und ist lediglich den Gesetzen der Landwirtschaft verpflichtet. Eine Erlaubnis, eine Wiese mit der Sonde zu prospektieren ist dagegen in Baden Württemberg fast unmöglich und im Vorfeld einer Umnutzung nicht vorgesehen und nicht erwünscht. Da eine landwirtschaftliche Umnutzung denkmalpflegerisch nicht meldepflichtig ist und so an der Denkmalpflege vorbei geht, leistet ein modernes Schutzgesetz der Zerstörung Vorschub. Offenbart die Umnutzung die Zerstörung eines Bodendenkmals, haben alle aufgrund eines absurden Schutzgesetzes verloren, allen voran das Denkmal. Illegal hätte es vielleicht erkannt werden können, aber einen legalen Weg gibt es hier für die Sonde nur, wenn auf einem Acker oder einer Wiese etwa ein Gebäude errichtet werden oder ein Flurstück einer Straße weichen soll, also "überplant" ist. Hier hat dann vielleicht ein illegaler "Sondengänger" längst eruiert, vielleicht auch längst ausgegraben, was einem legalen verborgen bleibt. Absurd. Absurd auch, dass ein Landwirt fortschreitend zwischen und auf keltischen Großgrabhügeln Landwirtschaft betreiben kann, was auch sein gutes Recht ist, die Sonde aber auf einer eingetragenen Denkmalfläche nicht zum Einsatz kommen darf. Die Regel scheint es auch zu werden, dass sie selbst auf überplanten Flächen erst zum Einsatz kommt, wenn die Bagger schon ganze Arbeit geleistet haben, weil hier die Bürokratie weit hinter der Idealvorstellung zurückbleibt, oder Meldepflichten nicht sehr ernst genommen werden oder nicht einmal eine Eintragung in die Denkmalliste schützend greift. Einen Schuldigen findet man dann vielleicht nicht mehr, was ja auch unerheblich ist, weil man mit Beantwortung der Schuldfrage ohnehin keine Zerstörung rückgängig machen kann. Die amtlich genehmigte Sondengängerei bleibt Fragment und Ergänzung in einem Flickenteppich auch fragwürdiger und teilweise unzureichender Maßnahmen, die unter dem Begriff Denkmalpflege subsummiert sind. Ein sich verändernder Weg bleibt das Ziel, das zudem in Gänze von finanziellen und personellen Engpässen diktiert wird. Mit zunehmendem Alter und den damit verbundenen, fortschreitenden Einschränkungen werden derartige Resümees auch irgendwie zu Lebensbilanzen.
Auch das ehrenamtliche Tun muss sich so laufend seinen Weg suchen, anpassen und modifizieren, damit derlei Erkenntnisse kein Schlusswort in einem blog oder schlimmer noch, der Tätigkeit selbst ergeben.
Ein weiteres Schlaglicht auf die paläolithischen Funde und einen Ausblick auf die Forschungen, die 2018 im Gelände fortgeführt werden sollen bietet der Aufsatz von Benjamin Schürch im Band 60 der Reihe Ulm und Oberschwaben, der Zeitschrift für Geschichte, Kunst und Kultur, erschienen bei Thorbecke.
Stand der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Sammlung R.Bollow in der Zeitschrift Ulm und Oberschwaben...Band 60, 2017. Hier zum Kauf und zur Lektüre empfohlen.
http://www.schwaebische.de/panorama/kultur_artikel,-Buchvorstellung-Ulm-und-Oberschwaben-Band-60-_arid,10787088.html
http://www.schwaebische.de/panorama/kultur_artikel,-Buchvorstellung-Ulm-und-Oberschwaben-Band-60-_arid,10787088.html
Hier die Bestelladresse bei Thorbecke:
http://www.thorbecke.de/ulm-und-oberschwaben-p-2283.html?cPath=316_412
Dienstag, 26. September 2017
647. Post. Not collected artefacts.
Umgepflügt...
Nicht aufgenommene Artefakte
von einem neolithischen Schlagplatz, unweit der neolithischen Siedlungen von Höfermahd und Müllerfeld nahe Wippingen.
Experiment.
Die Forderung, Artefakte genau dort liegen zu lassen wo sie liegen, um die Verteilung in der Fläche nicht zu stören, um die Fundstelle nicht ihres Inventares zu berauben... um ...das Problem nicht bearbeiteter Sammlungen noch weiter zu vergrößern, um... und...etc...
...kommt auch und gerade von vielen Archäologen.
Am 26. September 2017 war eine Stunde lang nur die Kamera Zeuge der Oberflächenfunde. Was für Gedanken haben Sie?
Aber: was an der Oberfläche liegt, wird demnächst Opfer der Kreiselegge...oder es landet in anonymer Sammlung und wird verschleppt...oder man kann es nächste Woche bei eBay kaufen...vielleicht wird der Frost das bis nächstes Frühjahr zerstören...und es muss wenigstens erfasst und eingemessen werden...und...oder...oder...etc...
https://en.wikipedia.org/wiki/Chaîne_opératoire
Zu Prospektionen:
http://archaeologie-verstehen.de/Grundwissen/Prospektion
approximately 35 not collected artefacts
siehe auch:
http://archaeologik.blogspot.de/2017/09/die-markt-und-andere-krankheiten-der.html
Mittwoch, 6. September 2017
646. Post. Zeitspannung.
Vergangenheit und Gegenwart und ein himmlischer Fingerzeig in die Zukunft?
Wasserdampfwolke des Atomkraftwerkes Gundremmingen "über" der paläolithischen Freilandfundstelle Sonderbuch-Wippingen.Edit 01.01.2022 aus Web.de:
Countdown für den Atomausstieg: Am Silvesterabend sind drei der sechs verbliebenen Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet worden. Die letzten drei Meiler sollen in genau einem Jahr vom Netz gehen - dann wäre der Ausstieg offiziell beendet.
Die Atomkraftwerke in Brokdorf (Schleswig-Holstein), Grohnde (Niedersachsen) und Gundremmingen (Bayern) wurden nach Angaben der Betreiber in den letzten Stunden von 2021 stillgelegt. Der gesetzlich vorgeschriebene Rückbau der Atomkraftwerke wird noch viele Jahre in Anspruch nehmen - in Brokdorf etwa bis 2040.
645. Post. "Stark Patiniertes" im neolithisch dominierten Siedlungsgebiet.
Parallele zu Post 522 vom Mittwoch, 24. September 2014
Wieder ein Fund mit archaischer Erscheinung ...
der auf einem ausgedehnten Siedlungskomplex bei Wippingen eingemessen werden konnte.
Die mittelpaläolithischen und wohl auch paläolithischen Funde der mehrfach vorgestellten Fundstelle gelten als verlagert. Älterneolithische Artefakte weisen auf der Blaubeurer Alb meist keinerlei Verwitterungserscheinungen ("Patina") auf. Anders dagegen Artefakte aus älteren Zeitstellungen. So gilt auch ein gewisses Augenmerk entsprechenden Verdachts"fällen".
Heute neu:
Ventralseite, SFR unten |
Ventralseite, Sfr oben |
Dorsalseite Sfr unten |
Dienstag, 29. August 2017
644. Post. Bifaziell abgebaut.
Kurioser Kern aus einem Abschlag
Wie die Grenzen fließen können
Eines der ersten Artefakte nach der Sommerpause zeigte sich auf einer neolithisch dominierten Fundstelle im Bereich zahlreicher Erdfälle, von denen nur eine noch als Naturdenkmal erhalten blieb, die anderen vor vielen Jahren zugeschüttet wurden.
Maßgebliches Interesse der Universität fand die Fundstelle durch eine bemerkenswerte Zahl an paläolithischen Funden, die das Bild der Blaubeurer Alb in mittelpaläolithischer und jungpaläolithischer Zeit (Aurignacien) verändern werden.
Ventralseite der Grundform Der Bulbus der Grundform ist abgelöst- |
Dorsalseite mit Kortex |
Wem beim Auffinden dabei nicht der Atem stockt, den lassen Urgeschichte und Artefaktmorphologie an sich kalt. Ein Kern mit einem Habitus, der dem eines kleinen Faustkeils doch sehr ähnelt, zumal ein Verwendungszweck der gewonnenen Abschläge wenig sinnvoll erscheinen will. Aus dem neolithischen Typenkanon drängt sich am ehesten der Typus eines kleinen Schlagsteines auf, zu dessen Gebrauch und heutiger Definition als Werkzeug der Abbau auch als Modifikation verstanden werden kann. Leider ist die Funktion als Schlagstein für mich nicht sicher.